Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in/PostDoc zur Untersuchung kleinskaliger Störungsprozesse im Permafrost (m/w/d)

Max-Planck-Institut für Biogeochemie, Jena

Mikrobiologie & Ökologie Geo- und Klimaforschung

Ausschreibungsnummer: 23/2023

Stellenangebot vom 14. November 2023

Das Max-Planck-Institut für Biogeochemie (MPI-BGC) in Jena widmet sich der interdisziplinären Grundlagenforschung im Bereich der Erdsystemwissenschaften mit dem Schwerpunkt Klima und Ökosysteme. Das international renommierte Institut mit derzeit rund 250 Beschäftigten beging im Jahr 2022 sein 25-jähriges Jubiläum. Jena ist für High-Tech-Industrie, international renommierte Forschungseinrichtungen und eine moderne Universität bekannt. Es verfügt aber auch über eine schöne Naturkulisse im grünen Saaletal mit steilen Kalksteinhängen. Die Stadt Jena hat eine aktive Studentenszene und ein vielfältiges kulturelles Leben. Wir suchen für die Abteilung Biogeochemische Signale eine/n Wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in/PostDoc zur Untersuchung kleinskaliger Störungsprozesse im Permafrost (m/w/d) in Vollzeit, befristet auf 2 Jahre.

Hintergrund und Positionsbeschreibung

Die Quantifizierung von Austauschprozessen von Treibhausgasen und Energie zwischen Oberfläche und Atmosphäre ist für heterogene Landschafen noch mit großen Unsicherheiten behaftet, da noch deutliche Wissenslücken bestehen in Bezug auf Einflussfaktoren sowie Mechanismen, die den Kohlenstoffkreislauf unter solchen Bedingungen kontrollieren. Dies gilt insbesondere für den Austausch von Kohlenstoff (CO2, CH4) und Nährstoffen (N2O) in heterogenen arktischen Ökosystemen, in denen die gegenwärtig und zukünftig variierenden Klimabedingungen zu höchst variablen Änderungen biogeochemischer Prozessen auf kleinsten Skalen führen können. In diesem Zusammenhang spielen Störungsprozesse und damit verbundene Änderungen der Landoberfläche eine große Rolle, beispielsweise durch das Absinken von Landschaften ausgelöst durch das Tauen von Eislinsen im degradierenden Permafrost.

Wir suchen einen Spezialisten/eine Spezialistin (m/w/d) mit Erfahrung in der Untersuchung von biogeochemischen und biogeophysikalischen Prozessen basierend auf kleinskaligen Messverfahren von Austauschflüssen und Umweltparametern. Wichtige Untersuchungen zielen z. B. auf die Degradierung von Feuchtgebieten und die Effekte von Tundra-Bränden innerhalb der arktischen Permafrost-Region ab. In diesem Zusammenhang sind Feldexperimente in der Inuvik Region in den kanadischen Nordwest Territorien geplant, welche darauf abzielen, die Veränderungen von Ökosystem-Eigenschaften und Kohlenstoff-Austauschflüssen entlang von Störungsgradienten zu quantifizieren. Auf Basis dieser Arbeiten sollen die prozessbasierten Rückkopplungen zwischen Klima-Variabilität und degradierenden Permafrost-Landschaften in zukünftigen Klimasimulationen verbessert werden. Der/die erfolgreiche Kandidat/in (m/w/d) wird somit eine Schlüsselstelle ausfüllen innerhalb des ERC-Synergie Projekts Q-Arctic (https://q-arctic.net), eingebunden in Kollaborationen mit einem ausgedehnten Netzwerk internationaler Projektpartner. Die Position ist Teil eines interdisziplinären Forschungsteams, welches sich auf die Observation und Modellierung von arktischen Ökosystemen im Rahmen des globalen Klimawandels fokussiert.

Ihre Aufgaben

  • Mitarbeit in Feldexperimenten in der Inuvik Region, kanadische Nordwest Territorien, zur Untersuchung von Kohlenstoff- und Nährstoff-Prozessen im Permafrost mit tragbaren Kammersystemen.
  • Prozessierung und Interpretation der Messdaten der in-situ Kammermessungen, sowie Integration dieser Daten mit Observationen anderer Systeme (z. B. Eddy-Kovarianz, automatische Bodenkammern) sowie Fernerkundung.
  • Identifikation genereller Zusammenhänge zwischen Ökosystem-Eigenschaften und Treibhausgas-Austauschprozessen entlang von Störungsgradienten in Tundra-Landschaften basierend auf der pan-arktischen Synthese neuer und existierender Datensätze.
  • Unterstützung der Betreuung von studentischen Projekten (MSc, PhD).

Ihr Profil

  • Abgeschlossene wissenschaftliche Hochschulbildung (Promotion), in Natur- oder Atmosphären-Wissenschaften (z. B. Geoökologie oder andere Geowissenschaften, Biologie, Meteorologie, oder Umweltphysik).
  • Erfahrungen in der Durchführung von Feldexperimenten zur Untersuchung von biogeochemischen bzw. biogeophysischen Prozessen werden vorausgesetzt.
  • Erfahrung in einem, idealerweise mehreren, der folgenden Wissenschaftsfeldern sind wichtig: Arktische Biogeochemie, Ökologie von Feuchtgebieten, Störungsprozesse in Landschaften, multivariate Statistiken.
  • Sehr gute schriftliche und gesprochene Englischkenntnisse sind essenziell.
  • Kenntnisse in wissenschaftlicher Programmierung sind vorteilhaft.
  • Wir suchen Kandidat*innen (m/w/d) mit Bereitschaft zum flexiblen Einsatz sowie Fähigkeit für sowohl unabhängige Forschung als auch Arbeit im Rahmen eines größeren Teams.

Unser Angebot

Position in Vollzeit (zunächst befristet auf 24 Monate), geeignet für PostDocs, mit Stellenantritt gewünscht ab 01. März 2024, aber nicht später als 01. Mai 2024. Teilzeitarbeit ist grundsätzlich möglich. Die Eingruppierung erfolgt bei Erfüllung der tariflichen Voraussetzungen nach TVöD Bund; zusätzlich gewähren wir eine Altersversorgung in Anlehnung an den öffentlichen Dienst (VBL). Die Max-Planck-Gesellschaft bemüht sich um die Gleichstellung von Frauen und Männern und um Vielfalt. Sie will den Anteil von Frauen in den Bereichen erhöhen, in denen sie unterrepräsentiert sind. Frauen werden daher ausdrücklich ermutigt, sich zu bewerben. Wir begrüßen Bewerbungen aus allen Bereichen. Die Max-Planck-Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, mehr schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Bewerbungen von Schwerbehinderten sind ausdrücklich erwünscht.

Ihre Bewerbung

Für weitere Informationen zu dieser Position wenden Sie sich bitte an Dr. Mathias Göckede (). Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie uns bitte Ihre Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf sowie Namen und Kontaktinformationen zweier Referenzen per E-Mail zusammengefasst in einer PDF-Datei (max. 10 MB) bis zum 15. Januar 2024 unter Angabe der Kennziffer 23/2023 an oder an das

Max-Planck-Institut für Biogeochemie
Personalbüro: Kennwort “Wissenschaftlicher Mitarbeiter/PostDoc”
Hans-Knöll-Straße 10
07745 Jena

Wir bitten darum, keine Bewerbungsmappen zu verwenden, sondern ausschließlich Kopien einzureichen, da Ihre Unterlagen nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens datenschutzgerecht vernichtet werden. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

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