Klimawandel erhöht die Wahrscheinlichkeit von Spätfrösten und Ernteausfällen

Überfrorene Blüten (Bild: segovax / pixelio.de)
Die globale Erwärmung führt zu einem Anstieg der mittleren Temperatur auf unserem Planeten, regional kann sie sich aber sehr unterschiedlich auswirken. Auch wenn die Spätfröste insgesamt vielleicht weniger werden und gemäßigter ausfallen, so sorgen zeitige Warmperioden für ein frühes Austreiben der Pflanzen. Die zarten Triebe sind besonders gefährdet, wenn die Temperatur plötzlich unter den Gefrierpunkt sinkt. In Westeuropa war dies zwischen dem 6. und 8. April 2021 der Fall und führte besonders in Zentral- und Nordfrankreich zu große Schäden in den Weinanabaugebieten der Champagne, des Loire-Tals und in Burgund.
Die Wissenschaftler*Innen des Netzwerks untersuchten gezielt dieses Frostereignis unter dem Aspekt des Klimawandels. Nach Auswertung der Temperaturdaten und Klimasimulation gelangten sie zu dem Schluss, dass der Klimawandel die Spätfröste im Frühjahr 2021 um 20% bis 120% wahrscheinlicher gemacht hat.
„Für die Weinbauern und Landwirte können Spätfröste eine existentielle Bedrohung sein, denn die daraus resultierenden Ernteausfälle gefährden das Einkommen eines ganzen Jahres“ resümiert Prof. Markus Reichstein. Er will weiterhin zusammen mit seinen internationalen Kolleginnen und Kollegen extreme Wetterereignisse zeitnah und belastbar analysieren und die Bewertungen einer breiten Öffentlichkeit und den Entscheidungsträgern zugänglich machen.
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Prof. Dr. Markus Reichstein
Max-Planck-Institut für Biogeochemie
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