BMU funds Flora Incognita with 2,38 million euros

14. November 2019
Press release of the Federal Environment Ministry (BMU)

Flora Incognita" is the first app in Germany to use artificial intelligence on a larger scale for plant identification. The app makes plant knowledge available to people of all ages with and without previous botanical knowledge. Now, the project of the same name carried out by the Technical University of Ilmenau and the Max Planck Institute for Biogeochemistry is entering its second round: until 2024, the Federal Ministry for the Environment is funding the further development of "Flora Incognita" with 2.38 million euros in the Federal Biological Diversity Programme, and the Federal Agency for Nature Conservation (BfN) is supporting the project with regards to content.

The full text is available in German only.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze:"Das neue Projekt bietet uns die Möglichkeit, die Vorteile Künstlicher Intelligenz für den Erhalt biologischer Vielfalt zu nutzen.So wird das Fachwissen von Expertinnen und Experten oder aus dicken Büchern für jedermann auf dem heimischen Balkon, im Garten oder beim Spaziergang nutzbar. Über 3.000 heimische Farn- und Blütenpflanzen können so ganz einfach digital identifiziert und näher kennengelernt werden. Das macht Lust, die Natur um uns herum neu zu entdecken."

So ist es für jeden und jede möglich, mit Fotos von Blüte und Blatt die Pflanze zu bestimmen und vielfältige Informationen zu der Art zu erhalten. Darüber hinaus lassen sich die Daten für flächendeckende floristische Kartierungen und Monitaring nutzen. BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel: "Wir hoffen, dass im Zuge des Projekts wieder mehr Menschen animiert werden, sich mit den Arten zu befassen und ihr Wissen auch einzubringen und weiterzutragen. Denn um den Zustand unserer Pflanzenwelt zu dokumentieren und zu bewerten, sind wir auf die Unterstützung aus dem Citizen Seience-Bereich angewiesen, aber auch auf professionell ehrenamtlich Kartierende. Die innovative Kombination aus digitaler Bestimmungs- und Meldefunktion in diesem Projekt wird maßgeblich zur Verbesserung der floristischen Datenlage beitragen."

Die Weiterentwicklung baut auf den Erkenntnissen und Ergebnissen des Forschungs- und Umsetzungsvorhaben "Flora Incognita" auf, das von 2014 bis 2019 durch das Bundesforschungs- und das Bundesumweltministerium gefördert worden war. Die im Frühjahr 2018 erstmals veröffentlichten "Flora Incognita App" und "Flora Capture App" werden in den kommenden Jahren weiterentwickelt, die "Flora Key App" wird in den nächsten Monaten veröffentlicht. Darüber hinaus wird die Bestimmungsgenauigkeit weiter erhöht und der bislang etwa 1.600 mitteldeutsche Arten umfassende Katalog auf die gesamtdeutsche Flora mit mehr als 3.000 Arten ausgeweitet. Zusätzlich werden auch häufige Zier- und Gartenpflanzen aufgenommen.

Zusammen mit botanischen Fachgesellschaften wird im Projekt auch untersucht, welche bestimmungskritischen Taxa für eine auf künstliche Intelligenz gestützte Bestimmung geeignet sind. Für alle Arten werden Steckbriefe bereitgestellt, die wesentliche Informationen beispielsweise über Verbreitung und Schutzstatus aus den Internetportalen floraweb.de und wisia.de des BfN beziehen.

Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Information und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.

Darüber hinaus sollen über das Projekt künftig auch Daten zu spezifischen Themen gezielt abgefragt werden können: die Vorkommen von gebietsfremden Arten, die Dokumentation phänologischer Jahreszeiten oder die Dokumentation von Pflanzenkrankheiten. Gemeinsam mit Behörden, Fachgesellschaften und der Wissenschaft soll im Projekt außerdem eine abgestimmte Erfassungsmethodik erarbeitet werden. Dadurch werden die erhobenen Daten leichter für diese Zielgruppen zugänglich.
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