iDiv richtet internationalen Workshop zur weltgrößten Datenbank funktioneller Pflanzenmerkmale (TRY) aus

Die Zielsetzung des hochkarätig besetzten Workshops war klar umrissen: Kollegen aus Wissenschaft und Praxis zusammenführen und Mechanismen erarbeiten, um sich besser zu vernetzen. Dafür nahmen sich 90 Teilnehmer aus 22 Ländern drei Tage Zeit. Nach der Begrüßung der Gäste durch Prof. Christian Wirth (Direktor iDiv), Markus Reichstein (MPI-BGC) und Paul Leadley (DIVERSITAS) präsentierte Dr. Jens Kattge als Koordinator der Datenbank TRY den Status quo der Initiative und regte eine offen-kontroverse Diskussion darüber an, unter welchen Voraussetzungen Wissenschaftler ihre Daten für andere nutzbar machen können. „Ein ganz wesentliches Ergebnis des Workshops war der gemeinsame Beschluss, in Zukunft einen offenen Datentransfer zu ermöglichen“, erklärt Prof. Christian Wirth als Vertreter des TRY-Lenkungsausschusses zum Abschluss des Workshops.
TRY ist die weltgrößte Datenbank zu Pflanzeneigenschaften, wird vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena betrieben und vereint über drei Millionen Einträge von rund einem Viertel aller bekannten Pflanzenarten. Zusammengefasst sind Pflanzenmerkmale wie Wachstum, Verbreitung, Etablierung und Stresstoleranz. Die Einbindung ökologischer Faktoren macht TRY insbesondere für die Biodiversitätsforschung interessant. Auf dem Programm des Workshops standen neben intensiven Diskussionen zum Datentransfer auch Fachvorträge zu Pflanzen-, Ökosystem- und Biodiversitätsforschung, ergänzt durch Praxisbeispiele, wie gewonnene Forschungsdaten analysiert und modelliert werden. Hierzu referierten renommierte Biologen wie beispielsweise Mark Westoby, Sandra Diaz und Colin Prentice.
„Das Interesse der Teilnehmer war groß und wir haben einen regen Austausch zwischen Theoretikern, Feldbiologen und Datenbankexperten erlebt“, zieht Dr. Jens Kattge Bilanz. „Gerade im Hinblick auf die Verknüpfung von TRY mit globalen Forschungsprojekten sind wir ein gutes Stück vorangekommen. Mithilfe der TRY-Daten lässt sich beispielsweise ableiten, wie Biodiversität entsteht, können Wissenschaftler Ökosystemdienstleistungen quantifizieren und reale Klima- und Vegetationsmodelle errechnen.“