Ernst-Detlef Schulze erhält Ernst-Haeckel-Preis der European Ecological Federation

21. August 2013
Für seinen herausragenden Beitrag zur ökologischen Forschung in Europa ehrt die European Ecological Federation (EEF) Ernst-Detlef Schulze mit dem Ernst-Haeckel-Preis. Die Preisverleihung findet am Mittwoch, den 21. August 2013 im Rahmen des International Congress of Ecology in London statt.

Die Auszeichnung

Die European Ecological Federation (EEF), der Dachverband der ökologischen Gesellschaften Europas, hat in 2011 erstmalig den Ernst-Haeckel-Preis ausgelobt, um erfahrene Ökologen (Senior Ecologists) für ihre Verdienste um die Europäische ökologische Forschung auszuzeichnen. Die EEF ist Kooperationspartner der British Ecological Society, die in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen feiert und gemeinsam mit der International Association for Ecology in London vom 18. bis 23. August 2013 den 13. Internationalen Kongress für Ökologie ausrichtet.

Der Preisträger

Professor Ernst-Detlef Schulze ist Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie und ungeachtet seines offiziellen Ruhestands seit 2009 weiterhin sehr aktiv in vielen Bereichen der ökologischen Forschung und des Umweltschutzes. Schulze, Jahrgang 1941, studierter Forstwissenschaftler und Biologe, wechselte 1997 vom Lehrstuhl für Pflanzenökologie in Bayreuth als Direktor an das neu gegründete MPI für Biogeochemie nach Jena. Seine wissenschaftliche Laufbahn begann er mit Untersuchungen zu den Zusammenhängen von Pflanzenfunktionen und dem Kohlenstoff-, Wasser- und Stickstoffkreislauf. Sukzessive erweiterte er seine Forschunginteressen von der reinen Funktionsökologie auf die Beobachtung großflächiger Ökosysteme und die Bedeutung der Artenvielfalt für die globalen Stoffkreisläufe. Er trug ganz maßgeblich dazu bei, Kohlenstoffsenken und -quellen terrestrischer Ökosysteme zu identifizieren und zu quantifizieren und damit die Ursachen des anthropogenen Treibhauseffekt besser zu verstehen.

Aktuell beschäftigt sich Professor Schulze mit ökophysiologischen Prozessen von Bäumen, den Gradienten von Kohlenstoff- und Stickstoffisotopen kontinentaler Transekte Australiens und Sibiriens und der Untersuchung von Bodenprozessen. Als Waldbesitzer liegt ihm die Verbindung von Natur- und Artenschutz mit den wirtschaftlichen Aspekten der Waldbewirtschaftung besonders am Herzen.

In den vergangenen Jahrzehnten erhielt Ernst-Detlef Schulze zahlreichen Preise und Anerkennungen, wie die Bayrischen Staatsmedaille in Silber (1990), den Max-Planck-Forschungspreis (1992), den Bullard Prize der Harward University (1997), die Vernadsky-Medaille der European Geosciences Union (2004), den Deutschen Umweltpreis (2008) und die Ernennung zum leitenden Wissenschaftler an der Sibirischen Universität in Krasnojarsk, verbunden mit einem Megagrant der Russischen Regierung (2010). Der Ernst-Haeckel-Preis würdigt nun sein Engagement für die europäische Ökologieforschung als „Senior Ecologist“ – herzlichen Glückwunsch!
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