Direktorin Susan Trumbore wird für Pionierarbeit in der Erdsystem- und Klimaforschung ausgezeichnet

10. November 2017
Das Franklin Institut in Philadelphia, USA, vergibt alljährlich hoch renommierte Preise an Top-Wissenschaftler für herausragende wissenschaftliche Errungenschaften. Zu den kommenden Preisträgern gehört Prof. Susan Trumbore vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie, Jena, deren Anwendung von Radiokarbon-Methoden in der Erdsystemforschung als grundlegende Pionierarbeit geehrt wird.

Unter Nutzung der C14- Radiokarbonanalyse entwickelte Prof. Trumbore eine Methode, um in Pflanzen und Böden das Alter, und damit indirekt die Herkunft und den Verbleib von C14-Kohlenstoffverbindungen zu erfassen. So können Fragen zum Stoffwechsel der Pflanzen besser beantwortet werden: Wie werden Kohlenstoffverbindungen aus dem Kohlendioxid (CO2) der Atmosphäre hergestellt, in welchen Pflanzenteilen werden sie genutzt oder längerfristig gelagert und wie werden sie an den Boden abgegeben?

Besonders interessant sind für Prof. Trumbore die Mechanismen, bei denen Kohlenstoff ausgetauscht wird. Dies geschieht innerhalb der belebten Biosphäre der Landoberfläche, zwischen Pflanzen, Böden und Bodenmikroorganismen, sowie zwischen der Biosphäre und der Atmosphäre. Die Radiokarbon-Methode ermöglicht es, einzelne Prozesse dieses Kohlenstoffkreislaufs besser zu verstehen, auf lokaler sowie auf globaler Skala und über große Zeiträume hinweg. Für die Klimaforschung sind die Prozesse der CO2-Aufnahme und -Abgabe zwischen der Biosphäre und der Atmosphäre von entscheidender Bedeutung, da CO2 in der Atmosphäre als Treibhausgas wirkt.

„Die Preisverleihung betrachte ich als außerordentlich große Ehre und weiteren Ansporn, die Erdsystemforschung am Max-Planck-Institut in Jena sowie an der Universität von Kalifornien in Irvine voranzutreiben“, so Prof. Susan Trumbore. Die neun neuen Preisträger werden im April 2018 im Benjamin Franklin-Institut in Philadelphia offiziell geehrt. Sie gehören dann zum illustren Kreis früherer Franklin-Preisträger seit der Institutsgründung im Jahr 1824, der Namen wie Nikola Tesla, Marie and Pierre Curie, Thomas Edison, Albert Einstein, Stephen Hawking, Jane Goodall und Bill Gates enthält.
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