Max-Planck-Fellowship für Prof. Christian Wirth am MPI-BGC verlängert
Die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (MPG) hat das renommierte Max-Planck-Fellow-Programm für den Leipziger Biologen Prof. Dr. Christian Wirth anerkennend beurteilt und um weitere fünf Jahre verlängert. Damit honoriert die MPG dessen herausragende wissenschaftliche Leistungen, die er in Zusammenarbeit mit Kollegen vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena erbrachte. Prof. Wirth, geschäftsführender Direktor des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig, Professor für Funktionelle Biodiversitätsforschung und Direktor des Botanischen Gartens an der Universität Leipzig, wird die erfolgreiche Arbeit mit dem Jenaer Max-Planck-Institut, insbesondere an der globalen Biodiversitäts-Datenbank TRY, weiterhin vertiefen und festigen. Zusätzliche Kooperationen beschäftigen sich mit den Ökosystemfunktionen der artenreichen Amazonas-Wälder und der Erforschung von Biodiversitätseffekten durch Fernerkundung.Mit dem Förderprogramm der Max-Planck-Fellowships will die Max-Planck-Gesellschaft die Zusammenarbeit ihrer Institute mit den Universitäten stärken. In besonderer Weise ist dies bisher Prof. Wirth am Max-Planck-Institut für Biogeochemie (MPI-BGC) gelungen. „Der Erfolg der TRY-Datenbank hat alle unsere Erwartungen übertroffen und die ökologische Forschung grundlegend verändert“, sagt Wirth. TRY (www.try-db.org) ist eine globale Datenbank von Pflanzenmerkmalen, die Schlüsselprozesse wie Wachstum, Verbreitung, Etablierung und Stresstoleranz charakterisiert. Die Daten dazu werden von Forschern aus aller Welt geliefert. Koordiniert von Dr. Jens Kattge und Dr. Gerhard Bönisch in der gemeinsamen Jenaer Arbeitsgruppe „Funktionelle Biogeographie“ werden die Daten am MPI für Biogeochemie betreut und der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung gestellt.
Mit 6,9 Millionen Einträgen für knapp die Hälfte aller Pflanzenarten (150.000 von etwa 352.000 Arten) bietet TRY eine reichhaltige Quelle viele Forschungsfragen. Unter den 3500 Datennutzern sind Vegetationskundler, Evolutionsforscher, Biogeographen, Pflanzenzüchter, Naturschützer und Klimamodellierer. Zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen am MPI für Biogeochemie hat Wirth in seiner eigenen Forschung erstmals das „Phänom“ (den möglichen Merkmalsraum) der Vegetation unseres Planeten beschrieben. Er hat gezeigt, dass eine hohe Baumartenvielfalt in Europas Wäldern besonders in trockenen Regionen die Ökosystemfunktionen steigert, und half durch die Beschreibung von globalen Holzabbauraten, die Vorhersagen von Erdsystemmodellen zu verbessern. Merkmalsdatenbanken werden auch gebraucht, um den Einfluss des weltweiten Artensterbens für Ökosysteme vorherzusagen. Daher ist TRY eine wesentliche Ressource für das Biodiversitätszentrum iDiv.
Die Biodiversitätsforschung steht auch im Mittelpunkt von zwei weiteren Kooperationsprojekten mit dem MPI-BGC. Zusammen mit Dr. Miguel Mahecha, Dr. Mirco Migliavacca und Prof. Dr. Markus Reichstein aus der Abteilung Biogeochemische Integration soll die Fernerkundung genutzt werden, um auf Landschaftsskala den Einfluss der Pflanzenvielfalt auf Ökosystemfunktionen zu studieren. Gemeinsam mit Prof. Sue Trumbore und Dr. Daniel Marra aus der Abteilung Biogeochemische Prozesse wird untersucht, wie sich Quadratkilometer-große Windwürfe mitten im Amazonas-Regenwald auf die Biodiversität und den Kohlenstoffkreislauf auswirken.
Kontakte:
Prof. Christian Wirth, geschäftsführender Direktor iDiv, Universität Leipzig,
+49 341 97-38591, cwirth@uni-leipzig.de
Prof. Susan Trumbore, geschäftsführende Direktorin, Max-Planck-Institut für Biogeochemie,
+49 3641-57-6110, trumbore@bgc-jena.mpg.de
Dr. Jens Kattge, Gruppenleiter, Max-Planck-Institut für Biogeochemie,
+49 3641-57-6226, jkattge@bgc-jena.mpg.de