Gut Linde (Deutschland)
Eine Wetterstation für die Naturschutzforschung
Gut Linde ist gefördert durch die Zwillenberg-Tietz-Stiftung
Beschreibung & Geschichte
Das ehemalige Gut Linde, am Rande eines Naturschutzgebietes im Brandenburgischen Havelland gelegen, bietet mit 320 Hektar Acker- und Waldflächen ideale Voraussetzungen für umwelt- und naturschutzrelevante Forschung. Die Zwillenberg-Tietz-Stiftung, als Eigentümerin der Flächen der Forschungsstation Linde, unterstützt entsprechende Forschungsprojekte, wie solche des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena.
Die Forschungsstation wurde durch eine wesentliche Einrichtung ergänzt: die installierte Wetterstation auf Linde orientiert sich in Design und Ausstattung an den Richtlinien des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
An dem 10 Meter hohen Dreiecksgittermast befinden sich Messinstrumente für Lufttemperatur, Luftfeuchte, Luftdruck, Globalstrahlung, Windgeschwindigkeit und Windrichtung. Innerhalb des umzäunten Bereichs rund um den Mast werden noch Bodentemperaturen und Bodenfeuchten in verschiedenen Niveaus bis zu 1 m Tiefe gemessen, und ein Niederschlagsgeber erfasst die Menge an Regen, Schnee, Graupel oder Hagel.
Die Messgeräte werden alle 10 Sekunden abgefragt, die Messwerte werden dann zu 10-Minuten-Mittelwerten verdichtet und unmittelbar an das MPI nach Jena übertragen. Es sind auch die grafisch aufbereiteten Messreihen auf der Web-Seite der Zwillenberg-Tietz Stiftung verfügbar ebenso auf unserer Seite unter Wetter Gut Linde.
Die Station wurde im Rahmen des Forschungsprojekts zum Aufbau eines Frühwarnsystems für Ökosystem-Änderungen errichtet. Dr. Vanessa-Nina Roth und Prof. Gerd Gleixner vom MPI für Biogeochemie untersuchten dazu an drei unterschiedlichen Standorten – Grasland, Eichenwald und Kiefernwald - den Einfluss der Vegetation auf die chemische Zusammensetzung und den Export von gelösten organischen Verbindungen. Pro Standort wird Bodenwasser aus fünf Tiefen zwischen 5 cm und 60 cm gesammelt. In regelmäßigen Zeitabständen wird der Gehalt des gelösten organischen und anorganischen Kohlenstoffs sowie der wichtigsten Mineralstoffe bestimmt. Basierend auf diesen Ergebnissen wird dann die molekulare Zusammensetzung der im Bodenwasser gelösten organischen Verbindungen durch ultrahochauflösende Massenspektrometrie ermittelt. Die Untersuchung dieser molekularen Fingerabdrücke im Hinblick auf die Umweltparameter (Wetterdaten, Vegetation, chemische Zusammensetzung des Wassers, etc.) soll zeigen, wie die Eigenschaften eines Ökosystems die molekularen Fingerabdrücke beeinflussen. Das Verständnis dieses Zusammenspiels soll dazu verwendet werden, mit Hilfe der molekularen Fingerabdrücke Ökosystemveränderungen frühzeitig zu erkennen.
Das Forschungsprojekt und die Meteorologische Station werden durch die Zwillenberg-Tietz-Stiftung gefördert.
Standort
Fettwiese (Futterwiese)
Vegetationshöhe variabel
Latitude: 52.54
Longitude: 12.65
Elevation: 38 m ü.d.M.
Überblick
- Meteorologie (nach DWD-Richtlinien)
- Gelöste organische Verbindungen - Bodenwasser aus fünf Tiefen
Projekte
- Molekulare Fingerabdrücke von Ökosystemen
Zusammenarbeit
- Zwillenberg-Tietz-Stiftung - Forschungsstation Linde - Dr. Marcus Wicke
Variablen & Instrumente
- Wetterstation nach DWD Richtlinien
- Lufttemperatur, Luftfeuchte, Luftdruck, Globalstrahlung, Windgeschwindigkeit und Windrichtung
Meteorologie
- Windgeschwindigkeit und Windrichtung - 2D-Ultrasschall-Anemometer uSonic-2, Metek
- Luftdruck - Druckgeber, Pressure Transmitter 61302V, Young
- Lufttemperatur und Luftfeuchte - Temperatur-Feuchte-Sensor IAK..., Mela
- Niederschlag - beheizter Kippschaufel-Niederschlagsmesser, Thies
- Globalstrahlung - Pyranometer CMP3, Kipp&Zonen
Bodenverhältnisse
- Bodenfeuchte - Bodenfeuchtesonde, Soil Moisture Probe ML3,
Datenerfassung
- Meteorologische Daten - Datenlogger CR1000, Campbell Scientific
- Vegetation - Digital Kamera (n.n.)