Neuer Messturm im Sojabohnen-Feld
Tanguro liegt im Südosten Brasiliens in Mato Grosso am Rande des Amazonas-Regenwalds, einer Region, die besonders stark von Abholzung, Brandrodung und Klimawandel bedroht ist. Die intensive Landwirtschaft in diesem Gebiet verändert nicht nur die Vegetation, sondern beeinflusst auch die Kreisläufe von Wasser und Nährstoffen. Susan Trumbore und ihr Team, sowie Paulo Brando vom IPAM und seine Kollegen untersuchen den Einfluss der veränderten Landnutzung auf das regionale Klima; Schwerpunkt ist dabei der Wasserhaushalt.
In den vergangenen beiden Wochen haben nun die kooperierenden Teams aus Wissenschaftlern und Technikern einen neuen Turm errichtet, Kabel gezogen, die Stromversorgung gebaut und die Messinstrumente installiert und in Betrieb genommen. Dieser neue Turm im Sojabohnenfeld ergänzt die beiden bereits bestehenden Türme im nahe gelegenen Regenwald. Sie alle sammeln Daten in Echtzeit zu Atmung und Photosynthese der Pflanzen, zum Wasseraustausch und zu Bodenparametern und helfen damit, den Zustand des Waldes und der Kulturen zu dokumentieren.
Zwei Besonderheit der neuen Installation: Die Stromversorgung der empfindlichen Messgeräte wird durch Solarenergie gewährleistet und der Turm ist klappbar. Die Sojabohnenfelder werden regelmäßig mit Pflanzenschutzmitteln gespritzt. Dies geschieht mit Hilfe von Kleinflugzeugen, die in nur drei Metern Höhe über die Felder fliegen. Um die Flüge nicht zu gefährden, wird der Turm während dieser Zeit umgelegt.