Neue Software soll Pflanzeneigenschaften automatisch erkennen

13. Oktober 2016
Das Herbarium Haussknecht in Jena beherbergt eine große Anzahl getrockneter Pflanzen, die zum Teil in den letzten Jahren in Form hochaufgelöster Bilder digitalisiert wurden. Die darin verborgenen Informationen sollen nun besser nutzbar gemacht werden. In dem kürzlich bewilligten Projekt MAMUDS (Managing Multimedia Data for Science) entwickelt ein Forscherteam aus Jena und Tunesien eine Software, mit der automatisch Informationen zu Pflanzeneigenschaften wie Blattgröße und Blattform aus der Bildersammlung extrahiert werden können.

Bewährt sich dieser Programm-Prototyp bei den Bildern vom Herbarium Haussknecht, soll das Projekt später auf andere internationale und historische Sammlungen von Pflanzenbildern ausgeweitet werden. Um die die funktionelle Diversität von Pflanzen global zu erfassen, werden die herausgelesenen Eigenschaften auch in der TRY-Datenbank erfasst. Diese weltweit größte Datenbank wird am Max-Planck-Institut für Biogeochemie unter der Leitung von Dr. Jens Kattge betrieben. Das weitgehend ‚open access‘ geführte Archiv beinhaltet mittlerweile 5,6 Millionen Pflanzenmerkmale von etwa 100.000 Pflanzenarten.

Dr. Jitendra Gaikwad, Leiter der iDiv-Biodiversitätsinformatik, koordiniert das MAMUDS- Projektteam aus Wissenschaftlern vom Deutschen Zentrum für Biodiversitätsforschung iDiv, der Universität Jena und der Universität von Sfax (Tunesien). MAMUDS wird vom Bundesforschungsministerium und dem tunesischen Forschungsministerium mit jeweils rund 25.000 Euro für zwei Jahre gefördert.

Kontakt am Max-Planck-Institut für Biogeochemie:
Dr. Jens Kattge
Tel.: 03641 57-6226
E-Mail: jkattge@bgc-jena.mpg.de
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