Deutsch-kalifornisches Engagement für die Erde

9. Juli 2012
Fünf Max-Planck-Institute und das Scripps Institut für Ozeanografie der Universität San Diego kooperieren, um Veränderungen des Erdsystems zu erforschen.- 'It never rains in Southern California' lautet der Titel eines bekannten Songs von Albert Hammond. Ob in Zukunft noch mehr Regionen der Welt mit wenig Regen auskommen müssen und wie sich das System Erde verändern wird, sind zentrale Fragen einer neuen Forschungskooperation. Am 8. Juni 2012 schlossen fünf Max-Planck-Institute, das Scripps Institut für Ozeanografie (SIO) und die Abteilung für Physik der Universität San Diego (UCSD) eine entsprechende Vereinbarung zur langfristigen Zusammenarbeit in der Erdsystemforschung.

Dr. Tony Haymet, Direktor des Scripps Instituts für Ozeanografie, Prof. Dr. Meinrat O. Andreae, Direktor der Abteilung Biogeochemie des Max-Planck-Instituts für Chemie und Prof. Dr. Paul Yu, Vizekanzler der Forschungsinitiativen der Universität San Diego nahmen an der offiziellen Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung mit dem Namen SPOCES in San Diego teil. SPOCES steht für SIO/UCSD-Max Planck Program for Observing the Changing Earth System.

„Wir verändern die Erde mit zunehmender Geschwindigkeit, so dass wir Synergien in der Forschung schaffen müssen. Daher werden wir unsere Forschungsprogramme genau aufeinander abstimmen“, sagte Andreae anschließend, der die Vereinbarung im Namen der Max-Planck-Institute für Biogeochemie, für Chemie, für Meteorologie, für Dynamik und Selbstorganisation und für marine Mikrobiologie unterschrieb. Andreae ist auch Sprecher der Partnerschaft Erdsystemforschung der Max-Planck-Gesellschaft.

„Diese Unterzeichnung formalisiert die laufende und künftige Zusammenarbeit des Scripps mit den Max-Planck-Instituten der Erdwissenschaften“, sagte Prof. Dr. Lynn Russell vom Scripps Institut für Ozeanografie. „Das Fachwissen beider Institutionen wird neue Wege für das Verständnis und die Bewältigung der komplexen multidisziplinären Probleme der Klimawissenschaft ebnen.“ Die Atmosphärenchemikerin trug entscheidend dazu bei, Forscher aus beiden Institutionen zusammenzubringen, um die Kooperation zu definieren.

Professor Dr. Susan Trumbore, Direktorin am Max-Planck-Institut für Biogeochemie, erhofft sich mehr Austausch unter jungen Forschern. „Im Zentrum unserer Zusammenarbeit wird die Ausbildung stehen. Bereits im Herbst werden einige Doktoranden und Dozenten aus San Diego an einem Kurs in Deutschland teilnehmen“, sagte die Geochemikerin.

„Die umfangreiche Erfahrung der Wissenschaftler am SIO in der Beobachtung der Atmosphären- und Ozeanzirkulation, insbesondere über dem Pazifik, passt sehr gut zur Erdsystemmodellierung an unserem Institut“, ergänzte Bjorn Stevens, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg. „Wir erwarten, dass SPOCES Forschern auf beiden Kontinenten den Zugang zu den besten verfügbaren Arbeitsmitteln und der ganzen Bandbreite von Erfahrung ermöglicht, um das sich ändernde Klima zu verstehen.“

Die deutsch-kalifornische Forschungsvereinbarung SPOCES baut auf einer langjährigen Zusammenarbeit der Institutionen beispielweise bei Klimastudien auf und hat unter anderem folgende Schwerpunkte:
Die langfristige Beobachtung von Treibhausgas-Emissionen und der Atmosphäre über sogenannten Hot-Spots des globalen Wandels wie Sibirien oder die Amazonas-Region.

Die Untersuchung von Prozessen und Eigenschaften von Aerosolen und Wolken
Einfluss des südasiatischen Monsuns auf die Chemie der Atmosphäre und das Klima

Untersuchen werden die Naturwissenschaftler nicht nur die Atmosphäre, sondern alle Räume der Erde einschließlich der Meere und des Polareises. Hierzu werden sie wissenschaftliche Geräte gemeinsam nutzen und zusammen Seminare und Symposien veranstalten. Zudem ist der gezielte Austausch von Wissenschaftlern geplant. So können sich Doktoranden und Postdoktoranden der Max-Planck-Institute in Kürze für einen Aufenthalt in Kalifornien bewerben. Ansprechpartner sind die Programmkoordinatoren Russell und Andreae.

Die Finanzierung der SPOCES-Aktivitäten Programm wird von den beteiligten Organisationen getragen.
Zur Redakteursansicht