Kolumbianische Humboldt-Stipendiatin startet Klimaschutzprojekt

14. April 2015
Jhoanata Bolivar Cardona aus Kolumbien erhielt kürzlich eines der begehrten Stipendien im Internationalen Klimaschutzstipendien-Programm der Alexander von Humboldt-Stiftung. Dieses ermöglicht ihr einen knapp einjährigen Aufenthalt am gastgebenden Max-Planck-Institut für Biogeochemie, wo sie in der Forschungsgruppe Theoretische Ökosystem-Ökologie von Dr. Carlos Sierra ihre Studien durchführen wird. Frau Cardona untersucht die nationalen Kohlenstoffbestände in Kolumbianischen Mangroven-Systemen mit dem Schwerpunkt, Handlungsempfehlungen für deren Berücksichtigung in Klimaschutzmaßnahmen zu erstellen. Mit Unterstützung des Waldökologen Sierra plant sie, ein Computer-Modell für die Abschätzung von Kohlenstoffbeständen in Mangroven-Ökosystemen zu entwickeln, in welches ihre Daten, die sie bereits auf Versuchsflächen in Mangroven-Wäldern an der Kolumbianischen Karibik- und Pazifikküste gesammelt hat, einfließen sollen. Weiterhin ist beabsichtigt, die Analysen durch Vorschläge und Maßnahmen zur Erhöhung der institutionellen Kapazität in Kolumbien für den Klimaschutz und das Einbeziehen der Mangroven in Klimaschutzstrategien zu vervollständigen.

Ihre bisherigen Studien führte Jhoanata Bolivar Cardona am Research Center in Ecosystems and Global Change –Carbono & Bosques- in Kolumbien durch, wo sie bereits Kohlenstoffbestände und -dynamiken in Mangroven-Ökosystemen untersuchte. Sie hat Forsttechnik an der Universidad Nacional de Colombia studiert, ihren ersten Master in Küsten- und Flussmündungsmanagement an der Spanischen Universitat Politècnica de Catalunya erhalten und ist derzeit Masterkandidatin für Wald- und Umweltschutz der Universidad Nacional de Colombia.

Das Internationale Klimaschutzstipendium ermöglicht Nachwuchsführungskräften während eines einjährigen Aufenthalts in Deutschland ein Forschungsprojekt im Bereich Klimaschutz und klimarelevantem Ressourcenschutz mit dem Gastgeber ihrer Wahl durchzuführen und langfristige Kooperationen aufzubauen. Jährlich werden bis zu zwanzig junge Klimaexperten aus nicht-europäischen Schwellen- und Entwicklungsländern mit Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt und Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) gefördert. Die Alexander von Humboldt-Stiftung führt das Programm zusammen mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Centre for International Postgraduate Studies in Environmental Management (CIPSEM) in Dresden, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Renewables Academy AG (RENAC) durch.
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