Zehn Jahre HALO: Interview mit Forschungspilot Stefan Grillenbeck
Mitteilung unseres Kooperationspartners DLR
Zwischen 87 Grad Nord über dem Nordpolarmeer und 65 Grad Süd über der Antarktis war das deutsche Atmosphären-Forschungsflugzeug HALO über die vergangene Dekade im Einsatz. 23 Missionen über alle Ozeane und Kontinente hinweg zählt HALOs Logbuch inzwischen: mehr als 2000 Flugstunden in der Luft für die Forschung in bis zu 15 Kilometern Höhe.
HALO steht für „High Altitude and Long Range“ und wurde als Gemeinschaftsprojekt deutscher Umwelt- und Klimaforschungseinrichtungen, der Helmholtz-Gemeinschaft und der Max-Planck-Gesellschaft mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung initiiert. Getragen wird das Forschungsflugzeug von der Deutschen Forschungs-Gemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, dem DLR, dem Forschungszentrum Jülich, dem Karlsruher Institut für Technologie und dem Leibniz-Institut für Troposphärenforschung. Die Einrichtung Flugexperimente des DLR in Oberpfaffenhofen ist für den Betrieb verantwortlich.
Einer, der von der ersten Stunde an in HALOs Cockpit mit dabei war ist DLR-Forschungspilot Stefan Grillenbeck. Am 24. Januar 2009 saß er am Steuer, als die aufwendig modifizierte G550 von Gulfstream in Savannah/USA in ihre neue Heimat überführt wurde. Im Interview erzählt Grillenbeck von seinen ersten Begegnungen mit HALO, seiner Begeisterung für den Testpilotenberuf und warum er über der Arktis unvergessliche Momente im Cockpit erlebte.
Lieber Herr Grillenbeck, als Forschungspilot sind Sie weltweit über alle Kontinente geflogen und das höher und weiter, als es die meisten Flugpassagiere je erleben werden. Fühlen Sie sich dem Himmel manchmal näher als der Erde?
In der Luft sind wir dem Himmel beim Fliegen natürlich immer etwas näher. Und es ist ein Privileg, unsere Erde von oben sehen zu dürfen. Leider ist die Freiheit dort oben nicht immer ganz so grenzenlos, wie in Reinhard Meys Lied beschrieben…
Wie sind Sie zur Fliegerei gekommen?
Am Gymnasium in Oberfranken habe ich bereits in jungen Jahren mit der Segelfliegerei begonnen. An der Hochschule München studierte ich dann Luftfahrzeugtechnik und über Kommilitonen kam ich in Kontakt mit dem DLR-Flugbetrieb. Ich trat der Flugsportgruppe in Oberpfaffenhofen bei und habe dort zügig meine Motorfluglizenz erworben. Ich absolvierte erste Nachtflüge, schleppte Segelflugzeuge in die Thermik und trainierte darüber hinaus Kunstflug.
Das vollständige Interview finden Sie auf der Webseite des DLR.
Das Max-Planck-Institut (MPI-BGC) ist wissenschaftlicher Projektpartner und an HALO-Missionsflügen beteiligt. Wissenschaftler und Techniker vom MPI-BGC haben unter anderem ein Cavity-Ringdown-Spektrometer für die Nutzung an Bord des Forschungsfliegers weiterentwickelt, um Treibhausgase direkt an den jeweiligen Flugorten zu messen.