Projekt zur Beobachtung der Arktis gestartet

20. Februar 2017
Abnehmendes Meereis, auftauende Permafrostböden und Veränderungen in der Atmosphäre und der Ozeanzirkulation sind Anzeichen dafür, dass sich die Arktische Region sehr verändert. Diese Veränderungen sind regional spürbar, haben aber auch globale Auswirkungen. Menschliche Aktivitäten, wie die Ausbeutung von Bodenschätzen und die Schifffahrt, belasten die Umwelt zusätzlich.

Um extreme Wetterbedingungen zu erfassen, Änderungen im Meeresspiegel und in den Ökosystemen zu beobachten und die Erosion im Küstengebiet zu verfolgen, wurde das neues Projekt Integrated Arctic Observing System (INTAROS) ins Leben gerufen. Dazu versammelten vom 10. bis 12. Januar 2017 über einhundert internationale Polarwissenschaftler im norwegischen Bergen.

Vom MPI für Biogeochemie sind in INTAROS Prof. Dr. Martin Heimann, Direktor am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena und Dr. Mathias Goeckede, Gruppenleiter am Institut beteiligt. Der Nachwuchswissenschaftler und sein Team beteiligen sich an der Evaluierung von atmosphärischen Beobachtungsnetzwerken und werten die gewonnenen Daten aus, um die Prozesse um den Kohlenstoffkreislauf in den arktischen Gebieten besser verstehen zu können. “Wir sind bereits intensiv dabei, die arktischen Kohlenstoffflüsse aus der Sicht der Atmosphäre zu untersuchen. Dazu bedienen wir uns verschiedener Techniken, unter anderem betreiben wir einen neuen Messturm in Ambarchik am Nordmeer im Nordosten Sibiriens.” erläutert Dr. Goeckede. “INTAROS erlaubt uns, diese Aktivitäten auszuweiten und unsere Verbindung zur internationalen und interdisziplinären Wissenschaft zu verstärken“ untermauert er die Bedeutung des Projekts. Unter anderem wird im Rahmen von INTAROS in Ambarchik zusätzlich ein automatischer Luftprobensammler installiert werden.

INTAROS wird vom Nansen Environmental and Remote Sensing Center in Bergen, Norwegen koordiniert und gehört zu den vier Projekten, die die EU im Rahmen der Arktis-Strategie fördert. Das neue Projekt baut auf bereits vorhandenen Beobachtungssystemen und Datenbanken auf und erweitert diese um neue Systeme zur kontinuierlichen Überwachung biogeochemischer Parameter.

Kontakt:
Dr. Mathias Goeckede
E-Mail:mathias.goeckede@bgc-jena.mpg.de
Tel: +49-(0)151-5110 6657

Prof. Dr. Martin Heimann
E-Mail: martin.heimann@bgc-jena.mpg.de
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