Anthropogene Aktivitäten führen zu einer rekordverdächtigen Treibhausgaskonzentration, wie Isotopenmessungen zeigen
Das am 25. November von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) veröffentlichte "Greenhouse Gas Bulletin" zeigt den anhaltenden Anstieg der Konzentrationen der wichtigsten atmosphärischen Treibhausgase. Wieder einmal wurden Rekordkonzentrationen von atmosphärischem Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Stickstoffdioxid (N2O) registriert, was die unverminderten anthropogenen Auswirkungen auf das globale Klimasystem unterstreicht.
Die im Bulletin präsentierten Daten werden von mehreren internationalen Labors des Global Atmospheric Watch (GAW)-Programms der WMO erstellt, die ein Netzwerk von Beobachtungsstationen rund um den Globus bilden. Die Zentralen Kalibrierlaboratorien (CCLs) innerhalb des Netzwerks stellen Referenzstandards für diese Messungen zur Verfügung, um sicherzustellen, dass die Daten aller Labors vergleichbar sind. Das CCL für Isotope des atmosphärischen CO2 wird vom Stable Isotope Laboratory (BGC-IsoLab) des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena betrieben. Das BGC-IsoLab verbessert die laborübergreifende Kompatibilität von Isotopenmessungen von CO2 durch die Zusammenarbeit mit international renommierten Partnern in Europa und weltweit, z.B. der National Oceanic and Atmospheric Administration, NOAA, in den USA.
Das WMO-Bulletin 2019 beschäftigt sich mit den Trends der Isotopenzusammensetzung von Treibhausgasen, wie zum Beispiel CO2. Die Zusammensetzung der Kohlenstoffisotope beschreibt die relative Häufigkeit von leichteren (12C) oder schwereren (13C) Kohlenstoffatomen in verschiedenen Substanzen. So enthalten fossile Brennstoffe im Vergleich zur Atmosphäre mehr vom leichteren 12C als vom schwereren 13C. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe erhöht daher langsam die Menge an atmosphärischem 12CO2 im Vergleich zu 13CO2, was zu einem kontinuierlich abnehmenden Verhältnis von 13C/12C des atmosphärischen CO2 führt. Dieser beobachtete Trend, kombiniert mit einem ähnlichen Trend des noch schwereren Radiokohlenstoffs (14C), liefert ziemlich starke Hinweise darauf, dass der aktuelle CO2-Anstieg durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht wird.
Die Trendwenden der atmosphärischen Methankonzentrationen in den letzten Jahrzehnten sind noch nicht vollständig verstanden. Methan wird durch mehrere verschiedene Prozesse mit unterschiedlichen Isotopensignaturen freigesetzt. Solche Signaturen sind der Schlüssel, um letztendlich die quantitativen Beiträge der beteiligten Prozesse aufzuzeigen. Um dieses Ziel zu erreichen und die Standardisierung der Isotopenmessung von atmosphärischem Methan weiter zu verbessern, arbeitet das BGC-IsoLab eng mit europäischen Partnern und dem New Zealand National Institute of Water & Atmospheric Research (NIWA) zusammen.