Eine facettenreiche Biodiversität reduziert Schwankungen der Biomasseproduktion

Pressemitteilung unseres Partners iDiv, zu einer Publikation mit Beteiligung der MPI-BGC-Forscher Jens Kattge und Gerhard Bönisch

Eine neue Studie zeigt, dass neben dem Artenreichtum auch die Evolutionsgeschichte der Pflanzen eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der jährlichen Schwankungen der Biomasseproduktion im Grasland spielt. Angesichts des Klimawandels ist es wichtig, die Ursachen für die Variabilität wichtiger Ökosystemleistungen wie der Biomasseproduktion zu verstehen. Ein Forscherteam um das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), die Universität Göttingen und das Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum (SBiK-F) hat jetzt ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe von Nature Ecology and Evolution veröffentlicht. Sie zeigen, dass mehrere Faktoren, darunter Biodiversität und Klima, gemeinsam die jährlichen Schwankungen der Grünlandproduktivität verringern.

Die Forscherinnen und Forscher werteten dafür die Ergebnisse von 39 Grasland-Experimenten aus und wendeten verschiedene statistische Modelle an. „Auf Grasland mit hohem Artenreichtum und hoher evolutionsgeschichtlicher Vielfalt war die Biomasseproduktion stabiler", sagt Dr. Dylan Craven, Erstautor der Studie, der für die Untersuchung Ergebnisse des Syntheseworkshops stability am Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) zusammengefasst hat. Inzwischen ist er Postdoktorand an der Universität Göttingen. „Diese ökologischen Gemeinschaften sind offenbar weniger anfällig gegenüber Pflanzenfressern oder Krankheitserregern." In Pflanzengemeinschaften, die von langsam wachsenden Arten dominiert werden, war die Biomasseproduktion ebenfalls stabiler. Die Wissenschaftler waren von diesen Ergebnissen überrascht, weil sie erwartet hatten, dass Gemeinschaften, deren Pflanzen vielfältige Wachstumsraten haben, eine stabilere Biomasseproduktion haben würden.

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