Kohlenstoff im Permafrost (CarboPerm): Neues Verbundprojekt zum Klimawandel

Etwa ein Viertel der Landmasse auf der Nordhalbkugel ist dauerhaft gefroren. Diese Permafrostböden, z.B. in Sibirien, sind seit Tausenden von Jahren gigantische Kohlenstoffspeicher. Doch welche Auswirkung hat die Erwärmung der Arktis auf den sibirischen Permafrost? Welche Mengen Kohlenstoff werden als Kohlendioxid oder Methan freigesetzt, wenn der Boden taut? Welche Auswirkungen hat das auf den Gehalt Klima-schädlicher Treibhausgase in der Atmosphäre?

Zur Bearbeitung dieser Fragen fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das neue russisch-deutsche Verbundprojekt „CarboPerm – Kohlenstoff im Permafrost: Bildung, Umwandlung und Freisetzung“. In den kommenden drei Jahren stellt es hierfür 4,5 Mio. Euro zur Verfügung.

Zwei Abteilungen des MPI-BGC sind an diesem Verbund beteiligt. Die Abteilung um Martin Heimann charakterisiert und quantifiziert die Prozesse des rezenten Kohlenstoffkreislaufs in 2 exemplarischen Untersuchungsgebieten Sibiriens. Die Abteilung um Markus Reichstein modelliert die CO2-Bilanzen und CH4-Emissionen auf regionaler bis globaler Ebene unter Einbeziehung von Ökosystemprozessen, um deren Bedeutung für die Bilanz der Treibhausgase zu verstehen.

Die Untersuchungen werden im Rahmen der deutschen Wissenschaftlich Technischen Zusammenarbeit gemeinsam mit russischen Wissenschaftlern durchgeführt. Weitere deutsche Partner sind das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, die Universitäten Hamburg, Köln und Potsdam, das Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum, das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg, die TU Bergakademie Freiberg und das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik.

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