Neuberechnung der globalen atmosphärischen Methanbudgets
Die Zunahme des Treibhausgases Methan in der Atmosphäre trägt mit etwa 20% zu der globalen Erwärmung durch Treibhausgase seit vorindustriellen Zeiten bei. Die globalen Methan-Emissionen werden hauptsächlich bestimmt durch (1) mikrobielle Abbauprozesse in Feuchtgebieten und Reisfeldern, (2) Austritt fossiler Vorräte aus geologischen Quellen (u.a. Schlammvulkane) und bei der Förderung von fossilen Energieträger, sowie (3) unvollständige Verbrennung von Biomasse und fossiler Energieträger. Die wichtigste Senke von Methan ist der photochemische Abbau durch Hydroxyl-Radikale in der Atmosphäre, vor allem in den Tropen.
In einer aktuellen Veröffentlichung in Nature Geoscience konnte ein internationales Wissenschaftlerteam um Prof. Martin Heimann vom MPI-BGC die globalen Methanbudgets der letzten 30 Jahre genauer bestimmen. Für die beobachteten Schwankungen des globalen atmosphärischen Methanhaushalts konnten so erstmalig Erklärungen gefunden werden, die auf Einbeziehung unterschiedlicher Emissions-Szenarien beruhen. Die seit 2006 erneut ansteigenden Methanwerte in der Atmosphäre sind demnach höchstwahrscheinlich durch verstärkte mikrobielle Abbauprozesse in natürlichen Feuchtgebieten sowie durch verstärkten Austritt fossiler Vorräte u.a. bei der Gewinnung von Erdgas aus Schiefergestein vor allem durch Fracking zu erklären.